Die befürchteten und angekündigten Krawalle zum 1. Mai blieben in der Hansestadt diesmal aus. Die Polizei spricht von einem erfolgreichen Tag. Trotz vereinzelter Ausschreitungen und Festnahmen bliebt es so friedlich wie lange nicht.

Unter dem Motto „Kapitalismus – immer noch scheiße!“ zog eine Demonstration vom Hauptbahnhof in den Stadtteil Wandsbek. Einige explodierte Böller und zerkratzte Autos und einem Polizisten, der aus der Menge heraus mit einem Faustschlag angegriffen wurde, gab es keine größeren Zwischenfälle.

Auch im Schanzenviertel blieb in diesem Jahr alles ruhig. Rund um das linksautonome Zentrum Rote Flora gab es zehn Monate vorher schwere Ausschreitungen während des G-20-Gipfels.

Bei den traditionellen Mai-Kundgebungen der Gewerkschaften blieben größere Störungen ebenfalls aus. Mehrere Tausend Menschen trafen sich zu einer Kundgebung des DGB unter dem Motto „Solidarität – Vielfalt – Gerechtigkeit“. Hamburgs erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Bischöfin Kirsten Fehrs nahmen ebenfalls teil. Die DGB-Chefin und Hauptrednerin in Barmbek Katja Karger beklagte eine Tarifflucht zahlreicher Arbeitgeber. „Bundesweit sind nur noch die Hälfte der Beschäftigten durch einen Tarifvertrag geschützt, im Einzelhandel sogar nur noch 40 Prozent.“ Daneben kritisierte sie die Arbeitsbedingungen in der Pflege und in den Kliniken.

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